Anbau / Verarbeitung beeinflusst die Haltbarkeit
Die Haltbarkeit von Cannabisprodukten hängt ebenfalls davon ab, wie diese angebaut und weiterverarbeitet werden. Zum Beispiel werden Cannabisextrakte durch gewisse Extraktionsverfahren hergestellt, die darauf abzielen, so viele Terpene und Cannabinoide wie möglich zu erhalten. Je nach Extraktionsmethode können jedoch Verunreinigungen wie Lipide oder Fette aus der Cannabispflanze und andere Substanzen zurückbleiben.
Lösungsmittelfreie Extraktionsverfahren hinterlassen mehr Verunreinigungen als solche, die Lösungsmittel beinhalten. Ein zweiter Filtrationsprozess unter Verwendung von Lösungsmitteln, der „Winterisieren“ bezeichnet wird, kann weitere Verunreinigungen entfernen. Aber diese Art der schweren Verarbeitung kann dazu führen, dass wertvolle Terpene und Cannabinoide schneller abgebaut werden.
Cannabisextrakte, die einen hohen Anteil an Lipiden oder Fetten enthalten, können schädlich wirken, wenn sie über ihr Verfallsdatum hinaus verweilen. Im Laufe der Zeit können diese Fette oxidieren, so dass, wenn jemand das Produkt bei höheren Temperaturen raucht oder oral einnimmt, sie Giftstoffe freisetzen können. Reine oder nahezu reine Extrakte, wie sie in Tinkturen und Emulsionen verwendet werden, können beim Abbau von Terpenen schnell an Wirksamkeit verlieren.
Andere Inhaltsstoffe beeinflussen die Haltbarkeit von Cannabisprodukten
Die Kombination von Cannabis mit anderen Arten von Inhaltsstoffen kann auch seine Wirksamkeit und Langlebigkeit beeinträchtigen. Cannabisextrakte in Produkten wie Cremes, Lotionen und Salben können dank der stabilisierenden Wirkung von Inhaltsstoffen wie Ölen, Duftstoffen und anderen medizinischen Substanzen länger halten als Cannabisextrakte allein. Aber auch Öle, einschließlich Cannabisöl, können nach längerer Zeit ranzig werden, insbesondere wenn die Verbraucher sie nicht richtig lagern.
Wie verlängert man die Haltbarkeit von Cannabisprodukten?
Licht, Hitze und Feuchtigkeit sind die Feinde von Cannabisprodukten aller Art. Es ist wichtig, Produkte an einem kühlen (nicht kalten), dunklen und trockenen Ort zu lagern, um sie so lange wie möglich frisch zu halten.
Cannabisblüten sollten in luftdichten Behältern vor Hitze und Licht geschützt aufbewahrt werden. Auch Öle und Konzentrate sollten von übermäßiger Hitze und Licht ferngehalten werden, die zu einer Zersetzung oder Oxidation der Inhaltsstoffe führen können.
Befolgen Sie für Produkte, die neben vielen anderen Inhaltsstoffen Cannabis enthalten, wie essbare oder topische Cremes und Salben, die üblichen Aufbewahrungsanweisungen und die angegebenen Mindesthaltbarkeitsdaten für die Produkte, die Sie haben.
Wie lange sind Cannabisprodukte generell haltbar?
Bei richtiger Lagerung können viele Cannabisprodukte monate- oder sogar bis zu einem ein Jahr lang frisch und wirksam bleiben:
- Konzentrate wie Wachse oder Extrakte können in der Regel mehrere Monate lang verwendet werden
- Cannabisöle können ein Jahr oder länger frisch bleiben, wenn sie vor Licht und Hitze geschützt aufbewahrt werden.
- Topika (Salben und Cremes) können bis zu einem Jahr oder länger, wenn sie richtig gelagert werden.
Die zu erwartende Haltbarkeit von Cannabisprodukten hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Aber eine sorgfältige Lagerung und die Beachtung der eigenen Kennzeichnung eines Produkts können Ihnen dabei helfen.
Wie lange bleiben Cannabisblüten haltbar?
Bei richtiger Lagerung ist getrocknetes Cannabis zwischen 6 und 12 Monate haltbar. Mit der Zeit verliert es allerdings an Aroma und Potenz. Da Medizinisches Cannabis als reguliertes Betäubungsmittel eine gewissen Potenz vorweisen muss, setzt man hier die Haltbarkeit viel niedriger an. Meistens zwischen 3-6 Monaten.
Laut einigen älteren Untersuchungen verliert Cannabis nach ca. 12 Monaten ungefähr 16 Prozent seines THC-Gehalts und sinkt von da an immer weiter:
- 26 Prozent weniger THC nach 24 Monaten
- 34 Prozent weniger THC nach 36 Monaten
- 41 Prozent weniger THC nach 48 Monaten
Wie sollte man Cannabis aufbewahren?
Die Haltbarkeit von medizinischem Cannabis hängt weitgehend davon ab, wie es gelagert wird. Wenn es permanent Sonnenlicht ausgesetzt ist, treten die Komponentenänderungen schneller auf als üblich. Des weiteren verdirbt Cannabis umso schneller, je feuchteren Bedingungen es ausgesetzt ist. Um Cannabis unter optimalen Bedingungen zu lagern, sollten es daher zunächst relativ trocken sein. Ebenfalls sollte es in einem kompakten luftdichten (abgedunkelten) Glasbehälter aufbewahrt werden. Es sollte außerhalb von feuchten Bereichen wie Badezimmer oder Kühlschrank aufbewahrt werden.
Plastiktüten und Plastikbehälter vermeiden
Verwenden Sie zur Lagerung Ihrer Cannabisblüten keine Plastiktüten oder Plastikbehälter. Das verwende Plastikmaterial kann statische Aufladung besitzen und die empfindlichen Trichome in Mitleidenschaft ziehen und somit die Wirkungsweise verfälschen. Trichome sind die winzigen, kristallähnlichen Haare auf den Blüten, die Cannabinoide und Terpene produzieren. Glasgefäße mit einem luftdichten Verschluss, wie Einmachgläser, sind hier die richtige Wahl. Diese Behältnisse können sich nicht statisch aufladen und begrenzen die Sauerstoffexposition.
Auf Luftfeuchtigkeit & Temperatur achten
Cannabis sollte am besten bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 59 bis 63 Prozent gehalten werden. Die allgemeine Temperatur sollte hierbei unter 25°C liegen.